Geschichte der Ästhetik

Stuckateurkunst: Tradition und zeitlose Ästhetik neu belebt

Stuckateurkunst: Tradition und zeitlose Ästhetik neu belebt

Das Handwerk der Stuckateure, einst zentrale Ausdrucksform in der Gestaltung barocker Kirchen und Paläste, scheint heute oft nur noch eine Randerscheinung zu sein.

 

Doch für Meister Werner Schwentner ist es eine Berufung, der er mit ganzer Hingabe nachgeht. Er zählt zu den wenigen, die alte Techniken, wie die Herstellung von Kunstmarmor, noch beherrschen. Für ihn ist dies nicht nur ein Handwerk, sondern eine Kunst: „Das Schöne am Stuckmarmor ist natürlich das Mischen und das Arbeiten mit Gips, um am Ende ein schönes Erfolgserlebnis zu haben.“

 

Besonders das Restaurieren historischer Altäre und die Herstellung von Kunstmarmor, die eine hohe Präzision und Erfahrung erfordern, faszinieren Schwentner.

 

Diese Leidenschaft für Detailtreue zeigt sich in jedem Schritt seiner Arbeit, der sich oft über Wochen zieht, bis alle „Schadstellen ergänzt, gespachtelt und geschliffen“ sind. Dies ist ein Prozess, der Geduld und tiefes Wissen verlangt, etwa um die ursprüngliche Farbigkeit eines Altars wieder ans Tageslicht zu bringen. Denn „vor allem das Licht nimmt dem Stuckmarmor über die Zeit Farbe und Leuchtkraft“, wie Schwentner beschreibt.

 

Schwierig sei es zudem, den Stuckmarmor so zu gestalten, dass die Übergänge zwischen altem und neuem Material kaum zu erkennen sind. Eine Erfahrung, die ihn immer wieder überrascht, ist der Moment, wenn selbst er „nicht mehr genau sagen kann, wo der alte Marmor aufhört und der neue beginnt“.

 

Diese Perfektion zu erreichen, ist jedoch arbeitsintensiv. Während der Herstellung muss der Meister regelmäßig an die frische Luft, um unter natürlichem Tageslicht die Farbe des Marmors zu beurteilen. Für Schwentner ist es eine Leidenschaft, die oft jenseits rein wirtschaftlicher Überlegungen liegt.

 

Doch auch das Umfeld, in dem Schwentner arbeitet, bietet ihm eine Art Rückzugsort. Seine Werkstatt in Augsburg, die mittlerweile einem kleinen Museum gleicht, beherbergt Sammlungen von Erinnerungsstücken und ist für Schwentner ein „Lebenszentrum“.

 

Hier bewahrt er seine Kunstwerke auf, aber auch Sammlerstücke, die ihn inspirieren und die oft Besucher anziehen, die seinen Sinn für Lebensqualität teilen.

 

Die Arbeit der Stuckateure könnte heute mehr Anerkennung finden, ist Schwentner überzeugt. Denn dieses Handwerk bringt nicht nur „ungeahnte Formen und Farben“ hervor, sondern verbindet die Kunst des Alten mit der Modernität des Neuen. So bleibt die Frage: Wird das traditionelle Handwerk des Stuckateurs wieder zu alter Blüte geführt, oder bleibt es als Zeugnis vergangener Zeiten?

 

Im Kontext von Forma Aeternus lässt sich die Kunst des Stuckateur-Handwerks als authentische Verkörperung zeitloser Schönheit und klassischer Ästhetik interpretieren. Meister Schwentners Arbeit an historischen Altären und kunstvollen Marmorflächen ist nicht nur ein reines Handwerk, sondern eine Hommage an Beständigkeit und an eine Ästhetik, die jenseits von Mode und Zeitgeist liegt.

 

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